Adieu, Prokrastination! 4 Tipps zur Steigerung Ihrer ProduktivitÀt am Arbeitsplatz

Es ist 11 Uhr. Sie sitzen bereits seit 08:30 Uhr am Arbeitsplatz, haben es aber effektiv noch nicht geschafft, ĂŒber den lustlosen Blick ins Email-Postfach und die neuesten Sinnlos-Videos auf Youtube hinaus zu kommen? Ist GroĂmutters Lieblingssatz âWas Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgenâ wegen fehlender Motivation in Vergessenheit geraten? Vorsicht! Denn die allseits belĂ€chelte Prokrastination auf Arbeit mag zwar im ersten Moment wie eine lapidare Bagatelle anmuten, hat aber in chronischer Form entscheidende Nachteile - fĂŒr den Arbeitnehmer wie fĂŒr den Arbeitgeber. -> Die Zusammenarbeit im Team wird durch die fehlende Leistung nachhaltig gestört.-> Das Klima im Team/Betrieb leidet. -> Weniger produktive Mitarbeiter fĂŒhlen sich hĂ€ufig gestresst bzw. unter Druck gesetzt. -> Es entstehen wirtschaftliche Verluste.-> usw. Die GrĂŒnde fĂŒr das Aufschieben wichtiger Aufgaben sind dabei ebenso vielfĂ€ltig; vom falschen Perfektionismus und Versagensangst, ĂŒber falsche PrioritĂ€tensetzung und fehlender Sorgfalt bis hin zur Unterforderung. Wie aber lĂ€sst sich diese AbwĂ€rtsspirale der eigenen LeistungsfĂ€higkeit umdrehen? Wir zeigen es Ihnen mit 4 Tipps zur Steigerung Ihrer ProduktivitĂ€t!
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1. Die richtige Organisation
Hand aufs Herz: wie oft haben Sie sich auf Arbeit schon sprichwörtlich verzettelt? Keine Sorge, Sie sind damit nicht allein! In Zeiten stetig steigender Email- und Antragszahlen, stĂ€ndig klingelnder Telefone, rauschender Informationsfluten und enger Deadlines fĂ€llt es zunehmend schwerer, den Ăberblick zu behalten. Wer dann noch Probleme hat, nach Dringlichkeit zu unterscheiden oder bei der ErfĂŒllung von Aufgaben das richtige MaĂ zu finden, der ist schnell verloren.Deshalb ist einer der wichtigsten Schritte zur Steigerung der eigenen ProduktivitĂ€t die richtige Organisation.
Setzen Sie PrioritÀten
Anstatt alles auf einmal erledigen zu wollen und so mit der Masse unterzugehen, sollten Sie streng selektieren. Unterteilen Sie Ihre Aufgaben, E-mails, Projekte oder Meetings nach Bedeutung bzw. Dringlichkeit. Setzen Sie die wichtigen FĂ€lle ganz oben auf Ihre To-Do-Liste, um ihnen vollste Aufmerksamkeit und Konzentration zuwenden zu können. FĂŒr alle anderen Dinge sollten Sie zeitweise, natĂŒrlich nur sofern möglich, den regelmĂ€Ăigen Gebrauch eines simplen, aber effektiven Satzes lernen: âNein, jetzt nichtâ.
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Verwenden Sie Hilfsmittel
Um Ihnen die Umsetzung einer Struktur am Arbeitsplatz zu erleichtern empfiehlt es sich, auf technische wie systematische Hilfsmittel zurĂŒckzugreifen. Eine groĂe UnterstĂŒtzung sind zum Beispiel digitale Projektmanagementsysteme wie Trello oder Evernote. Sie helfen, umfangreiche Projekte und Aufgaben in ihre Bestandteile herunterzubrechen, in einzelnen Schritten zu verwalten und sich mit Hilfe von selbst gesetzten Deadlines zu motivieren. Eine weitere Möglichkeit ist das Adaptieren von Systemen zum produktiven Arbeiten wie zum Beispiel das von David Allen entwickelte âGetting Things Doneâ-System. Bei diesem arbeitet man mit verschiedenen Listen wie einer To-Do-Liste, einer Not-To-Do-Liste, einer Ideenliste und so weiter. Aufgaben werden dabei nach der 2 Minuten-Regel kategorisiert. Das bedeutet, kann man Aufgaben in dieser Zeitspanne erledigen, so kĂŒmmert man sich darum sofort. Ist dies nicht möglich, so kann man sie entweder delegieren, in die passende To-Do-Liste verschieben oder verwerfen. Die Pomodoro-Technik ist ein weiteres solches System, nur das hierbei einzelne Aufgaben in 25-Minuten Blöcke unterteilt werden. WĂ€hrend dieser Blöcke sollte ausschlieĂlich und ohne Störung daran gearbeitet werden, dazwischen darf man sich kurze Pausen von 5 Minuten LĂ€nge genehmigen.
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2. Der richtige Fokus
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Die wohl grundlegendste Voraussetzung fĂŒr das Aufschieben von Arbeit und fehlende ProduktivitĂ€t ist die Existenz von Ablenkung. Und davon gibt es vielerlei Arten! Seien es die gesprĂ€chigen Kollegen auf dem BĂŒroflur oder im Teamchat, der neue Facebook-Status des Expartners oder blĂŒmerante Schlagzeilen in digitalen KanĂ€len. Nicht zu vergessen natĂŒrlich das Video dieser kleinen, niedlichen Pandas auf der Schaukel bei Youtube.Auch wenn der gelegentliche Blick in die sozialen Medien und der Plausch mit den Kollegen laut Studien förderlich fĂŒr die ProduktivitĂ€t sein sollen, so ist es dennoch schwer, Grenzen zu ziehen. Zu schnell werden aus 5 Minuten plötzlich 45 Minuten.
Tricksen Sie mit Tools
Fehlt Ihnen die Willenskraft, das Facebook-Fenster dauerhaft zu schlieĂen? FĂŒr solche FĂ€lle gibt es Tools wie SelfControl oder StayFocusd. Diese Browsererweiterungen bzw. Apps sperren Ihnen fĂŒr eine festgelegte Zeit den Zugang zu sozialen Medien und anderen definierten Webseiten. Wer zunĂ€chst erst einmal ĂŒber sich selbst erschrecken möchte, kann auch vorab mit Hilfe von TrackingTime prĂŒfen, wie man eigentlich seine Zeit am Computer verbringt. Diese App misst jede AktivitĂ€t minutengenau und liefert am Ende des Tages einen schonungslosen, aber motivierenden Report. Â
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Arbeiten Sie in einer angemessenen Umgebung
Das Umfeld des Arbeitsplatz ist laut vielen Studien ebenso ein entscheidender Aspekt fĂŒr die ProduktivitĂ€t. Auch wenn wir nicht immer einen direkten Einfluss auf die Wahl des Ambientes haben, so können wir dennoch einige unmittelbare Details verĂ€ndern. Zum Beispiel ist die Ordnung auf dem Schreibtisch essentiell fĂŒr einen reibungslosen Arbeitsablauf. Zu viel Zeit wird bei der Suche nach Notizen und Arbeitsmaterialien vergeudet - abgesehen davon, dass Berge von Klebezetteln und der Pizzakarton von letzter Woche keinen guten Eindruck bei Chef und Kunden hinterlassen. Nicht zu reden von wichtigen Dokumenten, die plötzlich verschwinden. Schaffen Sie sich also ein geeignetes Ablagesystem und erarbeiten Sie sich eine Routine, tĂ€glich einen sauberen und einladenden Arbeitsplatz vorzufinden.Apropos einladend: Eine Studie der UniversitĂ€t Hiroshima will ergeben haben, dass das AufhĂ€ngen von Fotos mit Kleintierbabys am Arbeitsplatz die ProduktivitĂ€t von BeschĂ€ftigten gesteigert hat. Wem das Bild vom kleinen Bello zu albern erscheint, der sollte dennoch auf eine ansprechende Dekoration achten. GrĂŒnpflanzen auf dem Schreibtisch erhöhen zum Beispiel ebenso nachweislich die ProduktivitĂ€t. Und sollte das alles nicht umsetzbar sein, so sorgt auch ein 5-minĂŒtiger Spaziergang im Freien fĂŒr die nötige Frische.
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3. Die richtige Vorbereitung
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ProduktivitĂ€t auf der Arbeit beginnt auĂerhalb der Arbeit. Wann waren Sie das letzte Mal am Vorabend eines Arbeitstages lange wach oder gar lange aus? Erinnern Sie sich daran, wie produktiv Sie dann am darauffolgenden Tag auf Arbeit waren? Das ist kein Zufall!
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Gönnen Sie sich ausreichend Schlaf
Schlafdefizit ist nachweislich einer der gröĂten Killer der LeistungsfĂ€higkeit. Experten schĂ€tzen die jĂ€hrlichen Wirtschaftsverluste durch ĂŒbermĂŒdete Arbeitnehmer auf mehrere Milliarden. Denn bei regelmĂ€Ăigem Schlafmangel - der bei unter 6 Stunden Schlaf pro Nacht beginnt - leidet die Konzentration und die Gesundheit. Die Folgen sind Fehler, Abstinenz von KreativitĂ€t und ein leidendes Immunsystem.  GenieĂen Sie also einen langen, erholsamen Schlaf und werden Sie bestenfalls zusĂ€tzlich noch zum FrĂŒhaufsteher! In den frĂŒhen Morgenstunden gibt es weniger Ablenkungen und es ist unglaublich motivierend, schon viel abgearbeitet zu haben, wenn andere gerade erst anfangen.
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Leben Sie gesund
Auch wenn dies angesichts der Masse an Lifestyle-Blogs, ErnĂ€hrungsratgeber, Sportfanatiker und Fitness-Abos einem ausgelaugten Stereotyp gleicht - es ist etwas dran! Ein gesunder Körper ist leistungsfĂ€higer und der Weg dahin fĂŒhrt nun einmal ĂŒber die richtige ErnĂ€hrung, ausreichend Sport und entsprechende Verhaltensweisen. RegelmĂ€Ăiges Trainieren baut, unabhĂ€ngig von der IntensitĂ€t, Stress ab und macht den Kopf frei. Die richtigen Lebensmittel, sogenanntes Brainfood, stĂ€rken das Immunsystem und schaffen ideale Voraussetzungen fĂŒr ein leistungsfĂ€higes Gehirn. Abgerundet durch viel Wasser und wenig Laster wie Alkohol oder Zigaretten, schaffen Sie so beste Bedingungen fĂŒr ProduktivitĂ€t am Arbeitsplatz. Denn wie es so schön heiĂt: in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. Â
4. Die richtige Motivation
Die richtige Einstellung ist oftmals ein wichtiger Schritt aus der Prokrastination heraus und hinein in die ProduktivitÀt.
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Arbeiten Sie an Ihrem Mindset
Trainieren Sie Ihren Geist zur ProduktivitĂ€t und tĂ€uschen Sie Ihren inneren Schweinehund der schlechten Gewohnheiten mittels einfacher Ăbungen. Zum Beispiel kann es förderlich sein, mit Hilfe von kleinen Gedankenspielen ein dauerhaftes Umdenken zu erreichen. Versuchen Sie einmal aktiv. Arbeit nicht als Last, sondern als spannende Herausforderung zu betrachten. Oder probieren Sie, sich am Anfang eines neuen Projektes nicht gleich selbstsicher âDas schaffe ich schonâ zu sagen, was der Motivation sofort jeglichen Reiz nimmt. Denken Sie sich eine viel enger gesteckte Deadline oder versuchen Sie, Aufgaben respektvoller anzugehen und schon werden Sie den Anstieg Ihrer Aufmerksamkeit und LeistungsfĂ€higkeit verspĂŒren. Manchmal kann es aber auch schon helfen, einen Grund fĂŒr die fehlende Motivation auf Arbeit zu ermitteln und aktiv daran zu arbeiten. Â
Sorgen Sie fĂŒr angemessene Ablenkung
So wichtig die Arbeit auch ist, mindestens genauso wichtig sind Pausen und angemessene Ablenkung. Nein, damit sind keine Dauerschleifen im Internet gemeint, sondern aktives Erholen des Gehirns. Das kann ein Spaziergang sein, ein anregendes GesprĂ€ch mit den Teamkollegen oder ein simples Durchatmen.  Eine weitere unterhaltsame und gleichzeitig sehr motivierende Unterbrechung der Routine können Teamevents bzw. TeambuildingmaĂnahmen sein. Dabei steigert man nicht nur den Zusammenhalt, sondern fördert sogar aktiv die kognitiven FĂ€higkeiten der Teilnehmer. Mehr Infos dazu finden Sie hier.
Los geht es also mit der Steigerung Ihrer ProduktivitÀt
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Letztendlich bleiben diese ProduktivitĂ€ts-Tipps aber Eines, eine ganz persönliche Entscheidung. Denn genauso wie es verschiedene Arbeits- und KreativitĂ€tstypen gibt, so funktioniert nicht jeder Ratschlag automatisch bei allen gleich. Wichtig ist, zunĂ€chst das eigene Verhalten am Arbeitsplatz aktiv zu beobachten und nach individuell geeigneten Möglichkeiten der EffektivitĂ€tssteigerung zu suchen. Bei dem Einen reicht da schon ein Ausschalten digitaler Ablenkungen, wĂ€hrend der andere mehr von einer Kompletterneuerung seiner ArbeitsablĂ€ufe profitiert. Das Ziel ist immer gleich: Mehr aus dem Tag machen und mit dem ruhigen Gewissen nach Hause zu gehen, die Arbeit geschafft zu haben. Umso mehr Zeit bleibt schlieĂlich am Abend fĂŒr Katzenvideos auf Youtube!